Tiefentladung

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Begriffsbestimmung

Im engeren Sinne ist Tiefentladung die Entladung einer einzelnen Akkuzelle bis auf Null Volt Leerlaufspannung. Oft wird der Begriff jedoch in Zusammenhang mit mehrzelligen Akkupacks verwendet, wobei tatsächlich neben der Tiefentladung noch ein weiterer Effekt auftritt, denn ein Akkupack läßt sich nicht ohne Umpolung einzelner Zellen tiefentladen. Die Umpolung hat jedoch noch ganz andere Auswirkungen auf die Lebensdauer eines Akkus, so dass hier im folgenden nur Einzelzellen betrachtet werden. Für Details zum Thema Umpolung siehe dort.


Es gibt keine verbindliche Formel, nach der man berechnen kann, wann ein Akku vollständig entladen ist. Man kann aber davon ausgehen, dass eine Akkuzelle entladen ist, wenn ihre Leerlaufspannung auf 50% ihrer Nennspannung absinkt. Wird die Zelle weiter entladen, spricht man von Tiefentladung. Polt dabei die Zellspannung um, liegt eine Überentladung bzw. Umpolung vor.


Einfluss auf die Lebensdauer

Man liest in der Literatur immer wieder Widersprüchliches zur Frage, inwiefern die Tiefentladung einen Akku schädigt. Das liegt an der häufigen Vermischung von Tief- und Überentladung. Tatsächlich vertragen einige Akkutypen eine Tiefentladung ohne Probleme, während die Überentladung für alle Typen schädlich ist.


Sign ni.png NiCd und NiMh

NiCd-Akkus sind gegen Tiefentladung praktisch resistent. Frühere Typen hatten sogar eine gewisse Überentladereserve eingebaut, die bei NiMH-Akkus und modernen NiCd-Typen allerdings weitgehend der Kapazität geopfert wurde. NiCd-Akkus lassen sich im tiefentladenen Zustand sogar lagern. Bei NiMH-Akkus wird das allerdings nicht empfohlen.


Sign li.png Lithium-Typen

Die Auswirkung einer Tiefentladung ist bei den verschiedenen Lithium-Akkutypen unterschiedlich. Eine Tiefentladung ist generell zu vermeiden.


Bleiakkus

Bleiakkus vertragen ebenfalls keine Tiefentladung. Es tritt das sogenannte "Sulfatieren" ein, dass die Kapazität des Akkus irreversibel verringert.