Foamies

Aus RC-Network Wiki
(Weitergeleitet von Schaumstoff-Modelle)
Graupner Consul

Foamies sind Flugmodelle die ganz oder teilweise aus Kunststoff-Hartschaum gefertigt sind.

Sie werden mal liebevoll, man verächtlich als Schaumwaffel bezeichnet von einigen auch bösartig als ferngesteuerter Verpackungsmüll.


Dabei ist die Anfertigung von Modell-Teilen aus Hartschaum alles andere als neu:

  • 1958 erschien in der Zeitschrift "Mechanikus" bereits eine Bauanleitung für einen Segler: siehe hier im RCN
  • 1961 stellte Hegi die Compino vor: Freiflugmodell, Segler, wahlweise mit Motor 0,3-0,5 ccm³, 750 mm Spw., Styroporrumpfkopf mit Heckausleger zum Beplanken, Flügel und Leitwerke ebenfalls Styropor.
  • 1962 folgte dann die Completta: Freiflugmodell, Schulterdecker mit 950 mm Spw., für 0,8 ccm³ Motoren, RC möglich, erstmals komplett aus Styropor.
  • 1963 erschien der Tiefdecker Starlet und der Kunstflugtrainer Telstar II von Hegi wieder mit Styroporrumpf, der mit Balsa beplankt wurde, Flügel und Leitwerke konventionell. Der Starlet hat 1060 mm Spw. für Motoren 0,8 - 1,5 ccm³. Der Telstar, ein Schulterdecker, war für Training und Wettbewerb mit versch. V-Form zu bauen, Spw. 1640 mm.für Motoren von 6-10 ccm³
Graupner Schaumwaffeln
  • 1964 kam dann auch Graupner mit Schleicher K10, Weihe 50 mit Rümpfen aus Styropor-Fertigteilen. Heute zählen diese Beiden schon zu den Klassikern der Modellfluggeschichte. Auch der Consul von Graupner erschien in diesem Jahr, er war wiederum komplett aus Styropor.
  • 1967 stellte Hegi die SB 7 ebenfalls mit einem geschäumten Rumpf, der beplankt wurde, vor.
Cox Centurion
  • 1977 stellte Cox mit der Cessna 210 Centurion ein geschäumtes, fein detailiertes Modell vor, dabei handelt es sich um ein Depron ähnliches, sehr feines Material.
Cox Sportavia
  • 1979 wurde in derselben Ausführung der Motorsegler Sportavia vorgestellt, der 1983 auch mit E-Motor lieferbar war, beide Modelle waren in Deutschland bei Graupner im Programm, wurden auch über Kyosho vertrieben. Es gab in dieser Serie auch noch eine Cessna 177 Cardinal, sowie eine Piper Cherokee (Tiefdecker). Diese beiden Modelle waren auch mit dem OS FP 10 lieferbar.

Auch die erste Ausführung des Trimmy von Carrera hatte geschäumte Tragflächen und den Ferran-Rumpf. Somit war dieses Modell bis auf das Brettchen-Leitwerk holzfrei, wurde aber von den Modellfliegern damals nicht angenommen.

Anfang der 1980er versuchte sich Carrera nochmals an "holzfreien" Modellen namens ASW19 und Loft. Auch hier blieb der Erfolg noch aus, obwohl eine Bespannung mit verdünntem wasserfestem Weißleim und Kunstseide die Tragflächen schon recht unempfindlich machte.


Fast ein halbes Jahrhundert nach Consul, Weihe 50 und K10 besteht heute die Mehrzahl kleinerer Flugmodelle aus geschäumtem Material.


Angefangen von den selbstgeschnittenen unzerstörbaren Modellen aus EPP oder Indoor-Modellen aus dem Plattenmaterial (Depron) bis hin zu den meisten Fertigmodellen mit "vollständigem" Rumpf (z.B. die unten abgebildete Messerschmitt Bf 109G von Parkzone)

Die derzeit (2010) grössten "Foamies" dürften der Cularis von Multiplex, die Dash7 und Bae 146 von Robbe, die Ka 6e von DAW und die AV361 von EPP-Fun sein.

Neben anfängertauglichen Anwendungen, kleinen Nurflügeln und Air-Combat-Modellen sind Foamies auch in der aufkeimenden FPV -Gemeinde als Video-Trägermodelle sehr beliebt.


Einblicke in die Welt der Schaumwaffeln