Pulso-Antrieb

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Fi103 Reichenberg IV
Pulsotriebwerk im Betrieb auf einem Teststand

Pulsorohr, Schmidt-Argus-Rohr oder Argus-Schmidt-Rohr, Verpuffungstriebwerk

In den frühen 1940ern befassten sich mehrere Versuchsanstalten, Firmen und Privatpersonen mit der Entwicklung der sog. intermittierenden Strahlantriebe.

Neben der DFS (Braunschweig), der LFA (Darmstadt) und den Argus-Motorenwerken in Berlin befasste sich auch Dipl.Ing. Paul Schmidt (München) mit dieser Technologie.

Später kam es zu einer Zusammenarbeit von Herrn Schmidt und den Argus-Motorenwerken, aus der erste funktionsfähige Antriebe hervorgingen.

Die ersten Flugversuche wurden mit dem Standard-Schuldoppeldecker der Luftwaffe Gotha Go145 unternommen.

Bekannt wurden diese Strahlantriebe durch den Marschflugkörper Fieseler Fi103, im Nazi-Jargon auch als V1 (Vergeltungswaffe) genannt.


Funktionsweise:

Das Pulsorohr wird mit Pressluft angelassen.

  • Luft strömt durch ein Rückschlagventil (Flatterventil) in den Brennraum und wird dort mit Treibstoff vermischt und gezündet (Zündkerze/Wunderkerze).
  • Dadurch entsteht ein Überdruck der das Ventil schließt.
  • Das heiße Gas kann nur noch durch eine offene Abgasdüse am hinteren Ende des Brennraumes entweichen.
  • Durch die Trägheit des beschleunigten "Gaspaketes" entsteht im Brennraum ein Unterdruck der das Ventil öffnet und Frischluft ansaugt.
  • Daraufhin wiederholt sich der Vorgang, sofern die Länge des Abgasrohres richtig (Resonanz) abgestimmt ist.
  • Heiße Restgase im Rohr sorgen für eine erneute Zündung

Das Triebwerk läuft nun im Leerlauf mit brummendem Geräusch. Nach kurzer Zeit wird der Abgasbereich so heiß, dass eine externe Zündung nicht mehr notwendig ist (Selbstzündung).

Der Schub im Stand ist relativ gering. Das macht normalerweise einen Katapultstart notwendig. Durch den Staudruck im Lufteinlauf während des Fluges steigt der Schub dann erheblich an.


Weblinks

"Days of Speed and Thunder" Weblink zur Webseite der Pulso-Fans

Wikipedia

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