Poison von Hobbyträ

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Poison von Hobbyträ
Hobbyträ Poison
Modellart: Funflyer
Antriebsart: Verbrenner/Elektro
Antriebsklasse: 5cm³
Daten
Spannweite: 1120 mm
Länge: 820 mm
Fluggewicht: 1600 g
Flächeninhalt: 39 dm²
Flächenprofil: BG-FF18S
Fläche HLW: 6,5 dm²
Profil HLW: Brett
Aufbau
Fläche: Rippenbauweise
Rumpf: Holz
Bausatzart: Baukasten
RC-Funktionen
HR, SR, QR, Motor
Hersteller/Vertrieb
Konstrukteur: Frank Renner
Hersteller: Hobbyträ
Vertrieb: Höllein
Preis: 74,90 €
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Beschreibung auf der Seite von Höllein:

Ein Höllein-Holzbausatz mit langer Geschichte: Bereits 1993 von Frank Renner in Schweden konstruiert, dürfte unser Poison einer der allerersten Fun-Flyer gewesen sein, lange bevor die Ruderklappen immer größer wurden und das Hoovern zum normalen Flugzustand wurde. POISON ist trotz der Namensgebung garantiert ungiftig, kennt keinen Strömungsabriss und beeindruckt durch seinen riesigen Geschwindigkeitsbereich ... vor allem im extremen Langsamflug! Und endlich wieder mal ein Modell, bei dem Ihr euch so richtig auf Eurem Computersender (Mischer Höhe auf Wölb etc.) austoben könnt. Poison war sicherlich für viele der erste Querrudertrainer und wird für seine Gutmütigkeit, seinen einfachen Aufbau und seine Reparaturfreundlichkeit geliebt und gelobt. Seit nunmehr 15 Jahren ist dieses Modell nicht mehr aus unserem Lieferprogramm wegzudenken und hat in dieser Zeit viele Antriebskombinationen gesehen.



Userkommentar:

Ich fliege es zur Zeit mit einem OS FS 40 und einem 10x6 Propeller (10.800 rpm) und es wiegt etwa 1800g. Das Gewicht habe ich in der Tabelle anders angegeben als es bei Höllein steht, weil ich es für unrealistisch hielt. Nun habe ich die MItte zwischen dem Gewicht dort und meinem selbst gemessenen genommen.

Der Poison war nach meinem ersten Flugzeug (Easy Glider Pro) der Einstieg in den Motorflug. Obwohl dieser Flieger mit Sicherheit nicht als Einsteigermodell bezeichnet werden kann, bin ich nach einem Jahr und etwa 100 Flugstunden froh, dass ich mit dem Poison angefangen habe und nicht mit einer Charter. Die Kombination Motor/Prop macht etwa so viel Standschub, wie das Gerät wiegt und es hat mir bisher auch jeden Fehler verziehen. Landeanflug versaut? Egal - Hebel nach vorn und wieder nach oben damit! Bei meiner Konfiguration (unten) treten keine Strömungsabrisse auf, egal was ich auch anstelle.

Meine maximale Motorisierung war ein Webra Speed 40 mit Resorohr. 15.000 rpm bei 10x6, das waren etwa 2,8kg Standschub und damit ging der Poison wirklich brutal senkrecht hoch, aber das ist meiner meiner Meinung nach nicht die Natur dieses Fliegers: ich denke, er möchte gern in 3D-Manier in der Luft rumwirbeln und seine Langsamflugeigenschaften zeigen; durch den deutlich schwereren Webra und das Resorohr gehen die zum Teil verloren.

Ob er schön ist, ist fraglich. Aber er ist definitiv ein unterhaltsames Flugzeug.

Was ich jedem rate, der das Teil bauen will:

1. vorn im Tankraum ist es sehr eng. Selbst bei einem 150ml-Tank ist mit intensivem Aufschäumen zu rechnen. Ich habe es nur mit einem Filzpendel in den Griff bekommen. Damit ich kein Blei an den Motorträger machen musste, war es notwendig, den Akku auch noch vorn im Tankraum unterzubringen. Somit geht dann auch der Deckel oben nicht mehr zu.

2. Die Fahrwerkbefestigung, so wie der Bauplan sie gern hätte, ist quasi nutzlos. Ich habe später den Boden mit dickerem Sperrholz verstärkt und mit Leisten die Kraft auf die Seitenwände abgeleitet. Dann ein vernünftiges Fahrwerk mit Schellen drunter. Bei dem harten Gelände, in den ich fliege, hat es mir zuvor diverse Male den Boden auf Höhe des Fahrwerks gelöst. Jetzt hält alles.

3. Der Schwerpunkt, der im Bauplan vorgeschlagen ist, ist auch bei leerem Tank nicht zu knapp bemessen. Ich bin noch einige Millimeter weit zurück gegangen.

4. Im Bausatz ist nur ein Draht-Hecksporn vorgesehen. Wer nur werfen will, dem reicht es vielleicht, aber ein Rad kann ja auch nicht schaden.

5. Achillesferse: der feststehende Teil des Seitenleitwerks schliesst mit einer Balsaleiste ab, die einige Zentimeter nach unten in den Schwanz des Flugzeugs reinragt. Dies ist das einzige Bauteil, das das Seitenleitwerk wirklich stützt, ansonsten ist es nur auf den Oberteil des Rumpfes raufgeklebt. Zweimal habe ich diese Leiste ersetzt, weil ich sie beim Transport abgebrochen habe. Nun ist eine Kiefernleiste drin und seitdem ist alles gut. Auch habe ich an strategisch wichtigen Stellen zusätzliche Verstärkungen in die gesamte Flosse eingesetzt und mit Epoxi verklebt.



Meine Konfiguration:

Achtung: dies sind für den Anfang ziemlich extreme Rudereinstellungen. Im Langsamflug kann der Flieger, wenn ich voll SnapFlap gebe, einen Loop mit geschätzt 3m Durchmesser machen. Aber egal, wie ich ihn fliege: die Strömung ist mir noch nie abgerissen, was vermutlich auch an dem extrem dicken (18%) Profil und den Turbulatorleisten liegt. Ich habe auf allen Funktionen etwa 50% Expo.

Seite: +/- 28° Höhe: +/- 20° Quer: +30/-20° (Differenzierung)

zusätzlich: Flaperon -20°, damit springt er schon bei leichtem Wind von vorn quasi direkt in die Luft.