Klettband
Herkunft der Bezeichnung
Als Klettband wird ein Verschlussmittel bezeichnet, dessen Funktion grundlegend aus der Natur entliehen wurde und dort insbesondere bei der Pflanzengattung der Kletten (Arctium) vorkommt.
Das Wirkprinzip des auch als Haken- und Schlaufenband oder Filzband bekannten Verschlussmittels basierte bereits bei der Markteinführung (patentiert 1951 unter dem Namen Velcro) auf dem mechanischen Verhaken zweier unterschiedlich gestalteter textiler Bänder, die beim Zusammenpressen eine leicht elastische aber feste Verbindung eingehen.
Verbindungsart
Die Verbindung ist durch Schälbelastung reversibel, kann aber sowohl auf Zug als auch auf Scherung recht hohen Belastungen widerstehen.
Verwendungsformen
Klettbänder in der klassischen Form werden immer in der Kombination von einem Hakenband (am härteren Aufbau der erhabenen Wirkoberfläche erkennbar) und einem Schlaufenband (weichere Wirkoberfläche, daher auch "Flauschband" genannt) eingesetzt.
Sie werden im Modellbau meist als jeweils selbstklebende Variante verwendet (rückseitig mit Haftklebstoff beschichtet), für den Einsatz im ursprünglich textilen Bereich werden die Bandpaare aber auch unbeschichtet (beispielsweise zum Aufnähen) verwendet.
Eine Sonderform stellt das kombinierte Haken- und Schlaufenband dar, dessen gegenüberliegende Flächen auf einer Seite als Haken und auf der anderen Seite als Schlaufen ausgeführt sind. Dieses Band wird beispielsweise als Kabelbinder zur Zusammenfassung mehrerer Netzkabel verwendet.
Besonders im Modellbau hat sich in einer weiteren Sonderform - an einem Ende mit einer dort in einer Bandschlaufe eingenähten oder eingeschweißten Öse zur Durchführung für das andere Ende versehen - eine beliebte weitere Anwendung als Zurrschlaufe etabliert.
Damit kann einfach und mit variabler Umschlingungslänge zum Beispiel die Befestigung von Akkus realisiert werden.
Varianten
Eine neuere Konzeption des Wirkprinzips erzielt noch höhere Belastbarkeiten der Verbindung durch Einsatz von sogenanntem Pilzkopfband, bei dem extrudierte Pilze (Halbkugeln auf Stiften stehend) die Verbindungsoberfläche bilden. Das Pilzkopfband wird dabei zur Erzielung der maximalen Belastbarkeiten mit derselben Bauform als Gegenstück eingesetzt, kann aber auch zur Abstufung der Verbindungskräfte mit Haken- oder Schlaufenband kombiniert werden.