Interferenzwiderstand

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Interferenz beschreibt in der Physik die Überlagerung von zwei oder mehr Wellen nach dem Superpositionsprinzip (d.h. durch Addition der Amplituden, nicht der Intensitäten). Sie tritt bei allen Arten von Wellen auf, also Schall, Licht, Materiewellen, usw.

Die Aerodynamik versteht als Interferenzwiderstand die Differenz zwischen den Luftwiderständen einzelner Flugzeugelemente, und dem Gesamtwiderstand der Elemente, wenn man sie kombiniert. Nach dem Superpositionsprinzip der linearen Physik ist dieser Widerstand dann Null. Wegen der Nichtlinearität der Hydrodynamik bleibt in der Praxis ein endlicher Interferenzwiderstand.

Nimmt man z.B. eine Tragfläche mit einem Widerstand X und einen Rumpf mit einem Widerstand Y (jeweils separat ermittelt), so ergibt die Kombination beider nicht notwendigerweise den Widerstand X + Y. Tatsächlich kann der Gesamtwiderstand der kombinierten Elemente höher sein als die Summe der einzelnen Elemente, aber auch niedriger. Im zweiten Fall ist der Interferenzwiderstand negativ.

In der Praxis ergibt sich der Interferenzwiderstand aus einer Vergrößerung der Grenzschicht dort, wo aerodynamisch wirksame Flächen (winkelig) aneinanderstoßen, oder durch Strömungsblösungen durch überlagerte Druckanstiege von sich überschneidenden Verdrängungskörpern. Durch die Ausformung sauberer Flächenübergänge läßt sich der Interferenzwiderstand verringern.