T-Leitwerk

Aus RC-Network Wiki
Pilatus B-4 mit T-Leitwerk

Bei einem Flugzeug bezeichnet T-Leitwerk eine Anordnung der Leitwerksflächen, bei der das Höhenleitwerk oben auf das Seitenleitwerk aufgesetzt ist, abweichend von der üblicheren Anordnung am Rumpf unterhalb des Seitenleitwerks.

Von vorne oder hinten betrachtet wirkt diese Anordnung wie ein T, daher der Name.

T-Leitwerke haben leichte aerodynamische Vorteile: Der Interferenzwiderstand ist kleiner, da die Strömung an der Oberseite von Rumpf und Seitenleitwerk ungestört ist. Der Reibungswiderstand kann kleiner sein, da das Leitwerk im Normalflug nicht in der turbulenten Abströmfahne des Flügels liegt.

In der manntragenden Fliegerei wird außerdem geschätzt, dass das Höhenleitwerk bei Außenlandungen höher über allfälligem Buschwerk und Sträuchern liegt, also gegen Beschädigungen besser geschützt ist. Das trifft in etwas geringerem Maße auch im Modellflug zu.

Dem stehen Nachteile in Festigkeit, dem Bauaufwand und, je nachdem, Flugeigenschaften gegenüber:

Da das Gewicht des Höhenleitwerks hoch auf dem Seitenleitwerk liegt, kommt es bei verunglückten Landungen (Ringelpiez) zu erheblichen Verdrehbelastungen der Rumpfröhre. Es hat schon so manches T-Leitwerk einen abgedrehten Rumpf verursacht.

Der Platz, um das Leitwerk oben auf dem Seitenleitwerk zu befestigen und anzulenken, ist begrenzt. Das hat erhöhten Konstruktionsaufwand zur Folge. Es gibt aber bewährte Lösungen.

Da das Leitwerk bei hohen Anstellwinkeln in die abströmende Luft des Flügels gerät, kann es sein, dass es beim Strömungsabriss in der verwirbelten abströmenden Luft des Flügel liegt und genau dann unwirksam wird, wenn es am dringendsten benötigt wird.

Diesen Punkten ist beim Auslegen und Testen eines T-Leitwerks Beachtung zu schenken.