Pendelruder

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Eine Ruderfläche, die nicht als Ruderklappe an einer feststehenden Dämpfungsfläche ausgeführt ist, sondern als ganzes beweglich ist, nennt man Pendelruder.

Pendelleitwerk.png

Hier ist als Beispiel das Pendelhöhenleitwerk eines Segelflugmodells dargestellt. Das Leitwerk ist um die als dicke rote Strichpunktlinie eingezeichnete Achse drehbar gelagert und wird für den Ruderausschlag als ganzes ausgeschlagen.

Beim Steuerbefehl Hoch oder Ziehen bewegt sich dabei die Endleiste genau wie bei einem gedämpften Ruder nach oben wie im Bild dünn gestrichelt gezeigt. Entsprechend bewegt sich die Endleiste bei dem Befehl Tief oder Drücken nach unten. (Im RCN-Forum wird dieses Thema behandelt.)

Pendelruder kommen vor allem als Höhenleitwerke zum Einsatz, insbesondere an nicht allzu schnellen Segelflugmodellen. Im Hochgeschwindigkeitsflug hat die relativ filigrane Lagerung des P. Nachteile, da sie Flattern begünstigen kann. Das P. ist aber eine aerodynamisch saubere Lösung und hat den großen Vorteil, dass unabhängig vom Trimmzustand kein Knick im Leitwerksprofil ist.

Man kann auch Seitenruder als Pendelruder ausführen und sogar Pendelquerruder kommen vor, das nennt man dann Flächenverwindung.

Jetmodelle haben oft in Anlehnung an die Originale pendelnd aufgehängte Elevons und Canards. Hier ist wegen der hohen Geschwindigkeit auf eine steife und spielarme Auslegung der Lagerung ein besonderes Augenmerk zu richten.

Die Wahl der Lage der Pendelachse ist kritisch. Sie sollte möglichst im oder ganz leicht vor dem Neutralpunkt der pendelnd aufgehängten Fläche erfolgen. So ist sichergestellt, dass die Ruderbetätigungskräfte klein bleiben und Elastizität in der Anlenkung nicht zu instabiler Vergrößerung des Ruderausschlags führen kann. (Die Luftkraft hat dann die Tendenz, den Ausschlag gegen die Elastizität zu verkleinern.)