Organisation des Freiflugsports

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Das Wettbewerbsgeschehen

Bei den Freifliegern gibt es eine große Vielfalt von unterschiedlichen Wettbewerbsebenen, die teilweise voneinander abhängen. In Deutschland beginnt man auf Landesebene mit der Austragung von Landeswettbewerben, auf denen in der Regel der Landesmeister ermittelt wird. Einzige Voraussetzung für die Teilnahme ist eine Mitgliedschaft im jeweiligen Landesverband und der Abschluß einer geeigneten Haftpflichtversicherung, die von den Landesverbänden und auch vom DMFV (Deutscher Modellfliegerverband) angeboten werden. Der DMFV und der DAeC (deutscher Aeroclub) organisieren speziell für die Jugend eigene Wettbewerbe. Bei den DMFV-Wettbewerben dürfen auch Nichtmitglieder an den Start gehen und mit in die Wertung genommen werden. Beide Jugendwettbewerbe führen zu einem Bundesentscheid nach entsprechender Qualifikation auf Landesebene.

Eine Stufe höher liegt die Deutsche Modellflugmeisterschaft (DMM), die vom DAeC, dem Dachverband der Landesverbände organisiert wird. Hier sind die Ansprüche an die Wettbewerber aufgrund des großen Starterfeldes und der größeren Anzahl recht erfolgreicher Freiflieger entsprechend größer. Das schöne an dieser Meisterschaft ist, dass keine vorherige Auslese stattfindet. Eine Mitgliedschaft im DAeC genügt – und diese ist ja zumeist in der Mitgliedschaft des jeweiligen Landesverbandes bereits enthalten. Man kann also schon als Anfänger um den Titel des deutschen Meisters mitstreiten.

Wer sein Horizont über die Landesgrenzen hinaus erweitern möchte, dem stehen zwei Wege zu Verfügung. Zum einen besteht die Möglichkeit, sich über speziell ausgewiesene Ranglistenwettbewerbe für die Europa- und Weltmeisterschaften zu qualifizieren. Oft werden diese Wettbewerbe gemeinsam mit Landeswettbewerben ausgeflogen, aber auch die DMM gehört dazu. Die Europa- und Weltmeisterschaften werden unter dem Dach der FAI (Fédération Aéronautique Internationale) bzw. der CIAM (Commission Internationale d'Aeromodelisme) ausgetragen. Die FAI erklärt sich als oberster internationaler Luftsportverband für die weltweite Organisation von sportlichen Aktivitäten der Luftfahrt verantwortlich. Für die verschiedenen Sparten des Luftsports wurden jeweils Kommissionen gebildet, wobei sich die CIAM für die Belange des Modellflugsports kümmert. Um an den Ranglistenwettbewerben und bei entsprechender Qualifikation an den nachfolgenden Europa- und Weltmeisterschaften mitfliegen zu können, ist eine FAI-Sportlizenz erforderlich, die jedoch relativ einfach beim DAeC beantragt werden kann.

Der zweite Weg zu internationalem Ruhm führt über die Weltcup-Wettbewerbe. Auch diese Wettbewerbe werden unter dem Dach der FAI/CIAM ausgetragen. Das schöne hierbei ist, dass jeder, der im Besitz einer FAI-Lizenz ist, dort mitfliegen kann. Der Weltcup steht also auch dem Anfänger offen – in über 50 Wettbewerben, über die ganze Welt verteilt, kann man sich mit anderen Freifliegern messen.


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Wie fange ich an?

Nun der Weg ist einfach. Jeder, der sich gerne mit einem hautnahen Flugerlebnis in der freien Natur auseinandersetzen will, kann einsteigen. Als erstes muß ein geeignetes Modell her. Zu Beginn ist ein F1A-Modell wohl am einfachsten erhältlich. Hier besteht die Möglichkeit, eines selber vom Plan weg zu bauen (z.B. www.thermiksense.de unter Tipps, FA-13 – F1A-Modell für Anfänger) oder sich ein Einsteigermodell fertig oder als Bausatz zu kaufen (z.B. bei www.w-hobby.com Modell Sija oder http://www.modellbau-thiele.de/ Modelle Merlin oder Habicht). Wer in diesem Stadium Fragen hat, kann sich im Netz unter http://www.rc-network.de/forum/forumdisplay.php?f=207 einlesen bzw. dort im Forum fragen stellen. Zumeist erhält man in kurzer Zeit eine fundierte Antwort.

Zum Einfliegen eines Modells ist es sicher hilfreich, ein wenig Unterstützung von erfahrenen Freifliegern zu erhalten. Daher ist es ratsam, einen Landeswettbewerb zu besuchen. Diese Wettbewerbe sind in der Regel relativ beschaulich und lassen Raum und Zeit, nebenher Modelle einzufliegen. So können auch gleich erste Kontakte zur Szene hergestellt werden. Manchmal sind die Austragungsorte der Wettbewerbe nicht ganz leicht zu finden – es ist empfehlenswert, vor der Anreise den Organisator telefonisch nach dem Weg zu fragen. Ansprechpartner hierzu findet man im Terminkalender der Thermiksense (www.thermiksense.de unter Termine, national). Noch ein Wort zum Schluß: Da ja Wettbewerb geflogen wird, sind die meisten Teilnehmer recht geschäftig am Fliegen, Trimmen und Fachsimpeln – alle Interessenten bitte daher aktiv auf die Fliegerkameraden zugehen und diese ansprechen. Die meisten übrigens sind recht hilfsbereite und nette Leute.