Flechtschlauch

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Einen Flechtschlauch kann man sich als ein Rundgewebe mit diagonal verlaufendem Schuss und Kette vorstellen. Zwei Serien von Garnen oder Rovings laufen gegeneinander wendelförmig um einen kreisrunden Innenraum und dabei entsprechend einer Gewebebindung (bei Flechtschläuchen in der Regel [Leinwandbindung]) über und unter einander durch.

Anwendungsbeispiel von Flechtschläuchen als Klappen- und Verstärkungssteg

Es entsteht ein Textilverbund, der geschlossen schlauchförmig und nahtlos ist, und dessen Durchmesser in weiten Grenzen verändert werden kann: Durch Zusammenschieben in Achsrichtung kann der Schlauch erweitert werden, beim Ziehen zieht er sich zu. (Die Garne legen sich dabei jeweils in einem flacheren oder steileren Wendelwinkel um den umschlossenen Raum.)

Flechtschläuche werden im Modellbau vor allem in zwei Anwendungen eingesetzt: Holm- (oder auch Klappen-) Stege und Rohrholme. Dabei können sie folgene Vorteile ausspielen:

  • Die Faserrichtung stellt sich bei entsprechender Anpassung des Schlauchdurchmessers an die Bauteilgröße auf den idealen Lastwinkel zur Aufnahme der Schubkräfte oder Torsionskräfte ein.
  • Durch die oben erwähnte Eigenschaft der Durchmesserveränderung kann der Schlauch einfach auf einen formgebenden (z.B. Schaum-) Kern aufgeschoben und durch Ziehen eng an ihn angelegt werden.

Weitere Anwendungen von Flechtschläuchen sind Überzugsschläuche zum Bündeln von Kabeln, Abschirmungen von Hochfrequenzkabeln, Panzerungen von hochfesten Kabeln und Schläuchen und Verstärkungseinlagen in Hochdruckschläuchen (z.B. sichtbar im transparenten Gartenschlauch aus PVC)