Akkupflege

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Maßnahmen der Akkupflege dienen dazu, die Einsatzbereitschaft insbesondere von Akkupacks so lange wie möglich zu erhalten.

Grundsätzlich besteht die beste Pflege bereits darin, alles zu vermeiden, was die Lebensdauer von Akkus beeinträchtigt. Alle Maßnahmen darüber hinaus betreffen nur die Lagerung und anschließende Einsatzvorbereitung.


Lagerung

Bezüglich der Lagerung von Akkuzellen gibt es recht unterschiedliche Ansichten. Gemeint ist hier nicht die Aufbewahrung zwischen zwei Einsätzen, sondern die Lagerung für einen längeren Zeitraum, z.B. über den Winter. Grundsätzlich altern Akkus auch während der Lagerung, man darf also nicht erwarten, dass ein womöglich über mehrere Jahre eingelagerter Akku noch die selbe Leistung bringt wie vor der Einlagerung.


Lagerort

Zu den meisten Akkutypen gibt es ein Datenblatt vom Hersteller, in dem die Lagertemperatur spezifiziert ist. Meistens sind das Werte zwischen -20 und +50 °C, die grundsätzlich eingehalten werden sollten. Ein Akku ist immer chemisch aktiv, auch wenn kein Strom fließt. Diese chemische Grundaktivität ist abhängig von der Temperatur, weswegen eine kühle und natürlich trockene Lagerung zu bevorzugen ist.


Sign li.png Lagerung von Lithium-Zellen

Lixx-Zellen sind extrem empfindlich gegenüber Tiefentladung. Da sie einer (wenn auch geringen) Selbstentladung unterliegen, verbietet es sich, sie im entleerten Zustand für längere Zeit zu lagern. Die Lagerung im voll geladenen Zustand ist nur dann empfehlenswert, wenn eine Erwärmung des Akkus (z.B. durch Sonneneinstrahlung) ausgeschlossen ist. Die allgemeine Empfehlung lautet daher, Li-Zellen etwa halbvoll einzulagern.


Sign ni.png Lagerung von NiMH-Zellen

Manche NiMH-Zellen sind ebenfalls empfindlich gegen Tiefentladung, weswegen eine Einlagerung im leeren Zustand nicht empfehlenswert ist. Die Lagerung im vollen Zustand verursacht eine erhebliche Selbstentladung, und da man manchen Typen nachsagt, dass die Selbstentladung über einen längeren Zeitraum den Innenwiderstand erhöht, ist es sinnvoll, NiMH-Zellen maximal halb geladen einzulagern. NiMH-Zellen leiden am stärksten bei der Lagerung, und wenn man es schon nicht vermeiden kann, sollte man ihnen wenigstens alle drei Monate einen vollen Entlade-Lade-Entlade-Zyklus gönnen.


Sign ni.png Lagerung von NiCd-Zellen

NiCd-Zellen sind zumeist unempfindlich gegen Tiefentladung und können daher leer gelagert werden. Ausnahme sind stark gebrauchte bzw. gealterte Zellen, die durch den Brückeneffekt bei Tiefentladung zu Kurzschlüssen neigen.


Einsatzvorbereitung

Das wesentliche Problem bei der "Entlagerung" eines Akkupacks ist der unterschiedliche Ladezustand der Einzelzellen nach längerer Inaktivität. Bei allen Akkutypen streut die Selbstentladerate der einzelnen Zellen.

Man darf einen gelagerten Akku keinesfalls entladen, da einzelne Zellen dabei umpolen können.

Es ist daher notwendig, zunächst alle Zellen auf den gleichen Ladezustand zu bringen. Bei Li-Zellen übernehmen meist Balancer diesen Job, bei Ni-Zellen hilft nur Formieren. Darüber hinaus sollte man Letztere anschließend einem Entlade-Lade-Zyklus mit moderatem Strom unterziehen, bevor man sie mit hohen Strömen belastet.


Pflegeprogramme

Sign ni.png Manche Ladegeräte bieten Pflegeprogramme für Nixx-Akkus an, die einen "müden" Akku wieder aufpäppeln sollen. Es ist Tatsache, dass mehrere Zyklen den Innenwiderstand eines überlagerten Ni-Akkus senken können. Ein solches Pflegeprogramm ersetzt keineswegs das Formieren, sondern darf überhaupt erst auf einen formierten Akku angewandt werden.