Sollbruchstelle

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Die Nylonschraube wird hier zur Sicherung der Tragfläche verwendet. Sie ist auf Scherung belastet und wird recht definiert abscheren, wenn die Last zu groß wird

Eine Sollbruchstelle ist das mechanische äquivalent zu einer elektrischen Sicherung:
In einem mechanischem Aufbau wird ein Bereich bewusst und meist definiert geschwächt, damit dieser Bereich bei Überbelastung nachgibt oder bricht. Damit wird die übrige Konstruktion vor Überlastung und entsprechendem fatalen Bruch geschützt.

Typische Beispiele sind

  • Flächenbefestigung (früher Gummibänder, Kunststoffschrauben, etc.)
  • Fahrwerksbefestigung
  • Erstes Ritzel bei Servos, das auch bei Metallgetrieben meist aus Kunststoff ist: hier wird der Servomotor, die Elektronik oder der gesamte mechanische Aufbau des Servos vor Überlastung geschützt. Es ist also keinesfalls ein Fehler sondern "Feature"
  • Propelleraufhängung (Gummibänder bei Slowflyern, Rutschkupplungen bei größeren Konstruktionen.)

Je nach Material und Konstruktionsmerkmal wird eine Sollbruchstelle auf unterschiedliche Weise ausgeführt.

  • Häufig wird die Kerbwirkung verwendet, um eine definierte Bruchstelle vor zu geben
  • Änderung des Baumaterials (Metall/Kunststoff)

Nicht zu verwechseln ist eine Sollbruchstelle mit einer Schwachstelle.

Wie bei einer elektrischen Sicherung sollte man davon absehen eine Sollbruchstelle zu verstärken. Dennoch ist dies häufig zum Beispiel bei Tragflächenbefestigung mit Nylonschrauben zu sehen: Es wird angenommen, dass die Nylonschrauben aus Kostengründen verwendet wurden und si werden durch Metallschrauben ersetzt. Folge sind bei einer unsanften Landung schwere reparierbare Schäden an Rumpf oder Tragfläche.