Schwerpunkt

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Der Schwerpunkt (SP, engl. Center of Gravity, CG oder C.G.) ist der Punkt am Modell, in dem alle Massenkräfte im Gleichgewicht sind. Beispielsweise wird ein Hochdecker, der im Schwerpunkt unter den Tragflächen unterstützt wird (siehe auch Schwerpunktwaage), in der Horizontalen einpendeln. Greift eine Zusatzkraft auf das Modell im Schwerpunkt an, so wirkt sie momentenfrei, d. h. das Modell wird nur linear beschleunigt und nicht in Drehung versetzt.


Auswiegen

Besondere Bedeutung hat der Schwerpunkt beim Auswiegen von Flug- und Schiffsmodellen. Beim Flugmodell hängt die Flugstabilität, insbesondere die Längsstabilität, entscheidend von der korrekten Schwerpunktlage ab. Bei Schiffsmodellen ist korrekte Einhaltung des Schwerpunkts für die korrekte Lage auf dem Wasser, aber z.B. beim Segelboot auch für die Segeleigenschaften von Bedeutung.

Auf dem Bauplan ist der SP in der Regel mit dem rechts gezeigten Symbol angegeben. Gemessen wird die Lage des Schwerpunktes meist von der Nase der Wurzelrippe. "Schwerpunkt bei 66...75 mm" heißt, dass der SP zwischen 66 mm und 75 mm hinter der Nasenleiste des Flügels, wo er an den Rumpf anschließt, liegen sollte. Wird ein anderer Bezugspunkt verwendet, so ist er anzugeben. (z. B. "SP 23 mm hinter Mitte Flächensteckung")
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Zum Auswiegen wird wegen seiner hohen Dichte meist Blei verwendet. Wegen seiner Giftigkeit ist jedoch Vorsicht im Umgang geboten oder man weicht auf andere Metalle aus.

Dazu wird der Ballast in Form von Bleischrot, Blech oder massiven Stücken am Modell befestigt, in spezielle Ballastkammern gefüllt oder geschmolzen und in die Nase gegossen. (Nase des GFK-Rumpfs dazu in einen Kessel Wasser stellen, oder einen Bleiklotz in eine Sandform gießen, die durch Eindrücken der Rumpfnase in Sand geformt wurde.) Gut eignen sich zum Auswiegen auch klebbare Auswuchtgewichte, wie sie zum Wuchten von Leichtmetallfelgen verwendet werden. Auch diese sind aus Sicherheitsgründen heute aus Zink statt Blei.

Beim Auswiegen sollte sich das Modell, über dem SP unterstützt, in Fluglage (beim Segler also mit Nase ganz leicht nach unten) einpendeln. Das Unterstützen über dem Schwerpunkt kann sich bei Mittel- oder Tiefdeckern als schwierig erweisen. Bei Tiefdeckern lässt sich das Problem oft dadurch lösen, indem man das Modell in Rückenlage auswiegt. Bei Mitteldeckern können Zusatzkonstruktionen, wie z. B. spezielle Lagerbohrungen in der Rumpfseitenwand, nötig werden. Oder man weicht gleich auf die in der Großfliegerei üblichen Methode mit Wägung der Fahrwerkskräfte aus.

Schwerpunkt: Lage erfliegen

Ob der Schwerpunkt für das Modell richtig eingestellt ist, kann weder in der Werkstatt, noch bei ausgetrimmtem Flug in der Normalfluglage ermittelt werden. Wie in der Seite Schwerpunkt: Lage erfliegen verdeutlicht wird, kann zu jedem Schwerpunkt eine Trimmung gefunden werden, die einen Geradeausflug möglich macht. Erst das Verhalten des Modells auf Störungen zeigt, welche Längsstabilität vorhanden ist und ermöglicht so die optimale Einstellung des Schwerpunktes.

Zusatzballast

Ballast zur Gewichtserhöhung, wie er z. B. in Segelflugmodellen zum Fliegen von höheren Geschwindigkeiten eingesetzt wird, sollte, damit er keine Auswirkung auf die Trimmung hat, möglichst im Schwerpunkt angebracht werden.

Weblinks