Das Problem "Wie hebe ich eine Nutzlast in die Luft und steuere das dazu notwendige Vehikel sicher?" kann nach dem Prinzip "schwerer als Luft" auf verschiedene Arten gelöst werden. Entsprechend sind verschiedene Anordnungen von Tragflügel und Leitwerk üblich.
Drachenflugzeug
Das ist die am weitesten verbreitete Ausführung. Entsprechend ist der Begriff "Drachenflugzeug", obwohl technisch korrekt, nicht sehr weit verbreitet und bekannt, da "Flugzeug" genauso verstanden wird. An einem vorne liegenden Tragflügel ist über einen Leitwerksträger hinten ein Leitwerk bestehend aus Höhenleitwerk und Seitenleitwerk angebracht. |
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Entenflugzeug oder Canard
Dreht das Drachenflugzeug um. Das Höhenleitwerk (hier auch als Entenflügel oder Canard bezeichnet) liegt vor dem Hauptflügel. Das Seitenleitwerk liegt immer noch hinten (es muss bei allen Konstruktionen hinten liegen) |
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Tandemflügel
Zwei etwa gleichgroße Flügel teilen sich die Aufgabe, das Flugzeug zu tragen und zu stabilisieren. Ergänzt werden sie durch ein hinten liegendes Seitenleitwerk. |
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Ein auf den ersten Blick bestechendes Konzept. Alles, was zum Fliegen nicht unbedingt notwendig ist, also auch das Leitwerk, wird weggelassen. Reicht der Nutzlastraum im Flügel nicht aus, wird trotzdem ein Rumpf vorgesehen; man spricht dann auch von einem schwanzlosen Flugzeug Dieses ist kein Nurflügel im engeren Sinne; die aerodynamischen Probleme bleiben aber gleich.
Um Längsstabilität zu erreichen gibt es zwei (je nach Betrachtungsweise drei) mögliche Konzepte:
Brettnurflügel
Der Flügel ist mehr oder weniger ungepfeilt; eigenstabile Profile mit S-Schlag sorgen für Längsstabilität. Ein oder zwei hintenliegende Seitenleitwerke stabilisieren um die Hochachse. Brettnurflügel werden meist als Schwanzlose Flugzeuge ausgelegt, da es sonst schwierig ist, den Schwerpunkt an die richtige Stelle zu bekommen und die Landung eines kufenlosen Brettes ihre Tücken hat. |
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Pfeilnurflügel
Eine weitere Variante ist der Horten-Nurflügel, der sich zum Ziel gesetzt hat, ganz ohne vertikale Flächen auszukommen. Eine ausgeklügelte Schränkungsverteilung und ein stark gepfeilter und stark zugespitzter Flügel ergeben eine Glockenauftriebsverteilung. Diese hat zum Ziel, das negative Wendemoment zu verhindern oder in ein positives umzukehren. Die durch die Pfeilung erreichte Seitenstabilität reicht dann, um den Flügel sauber durch die Kurve zu steuern. |
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