Roving

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Rovings (aus dem Englischen, dort aber häufig auch (heavy) tow) sind Bündel aus unverdrehten Fasern (Kohlenstoff- oder Glasfaser). Sie werden im Verbund mit anderen Materialien eingesetzt, wo es auf hohe Steifigkeit und vor allem Zugfestigkeit ankommt. Roving nennt man sie erst ab einer Garnfeinheit von 68 Tex (68 g/km), was darunter liegt wird normalerweise als glattes Filamentgarn bezeichnet.


Eigenschaften

Im Vergleich zu Fasergewebe gleichen Materials ist die Zugfestigkeit bei Rovings noch einmal deutlich höher. Dafür sind Rovings naturgemäß nur in Längsrichtung mechanisch belastbar (stark anisotropes Verhalten).

Anwendung

Zur (lokalen) Verstärkung von Bauteilen, die hauptsächlich in einer Richtung beansprucht werden, werden Rovings einzeln oder in Bündeln parallel eingesetzt. Braucht man Festigkeit bei Zugkräften in mehreren Richtungen oder gegen Scherkräfte, verwendet man mehrere Rovings in einem Matrixverbund.

Hauptanwendungsgebiete im Modellbau: Holmgurte, Flächenverbinder, Nasenleistenverstärkungen, Längsverstärkungen in Rümpfen, Kabinenhaubenrahmen, Verstärkungen um Ausschnitte.

Zum Verarbeiten werden Rovings vorteilhaft mit Harz vorgetränkt und dann nass eingelegt.

Auslegen der getränkten Rovings
Die Rovings werden auf eine vorgefertigte Spannvorrichtung ausgelegt. Dabei bleibt ihre Faserrichtung gestreckt. Wichtig dabei sind die Abstufungen, die die Holmstärke der jeweiligen Beanspruchung anpasst, aber auch hilft, Steifigkeitssprünge zu vermeiden.
RovingLagen 1.jpg
Rovingtränke
Die Rovings müssen mit Harz getränkt sein, überflüssiges Harz sollte direkt beim Tränken vermieden werden. Durch die Rovingtränke werden die Rovings über Rollen (oder Stifte) durch ein Harzbad gefädelt, dort mit dem Harz vollständig getränkt und bei dem Weg heraus wird das überflüssige Harz an einem einstellbaren Abstreifer entfernt.
RovingTraenke 1.jpg


Rovingtränke in Betrieb