Rizinusöl

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Rizinusöl war früher das praktisch einzig verwendete Schmiermittel für Modell-Verbrennungsmotoren und ist heute weitgehend, wenn auch nicht vollständig durch mineralische und synthetische Öle ersetzt.


Als Naturprodukt weist Rizinusöl gegenüber anderen Schmierstoffen eine Reihe von Vorteilen auf:

  • verbranntes Öl bildet einen hitzefesten Rückstand, der sich in feinsten Vertiefungen aneinander gleitender Oberflächen festsetzt und so das Laufverhalten verbessert
  • Rizinusöl ist extrem drehzahlfest und wird daher oft dem Kraftstoff von Rennmotoren beigemischt

Natürlich gibt es auch Nachteile:

  • unverbrannte Rizinusrückstände wirken säurebildend und können Metallteile chemisch angreifen
  • Rizinusöl verharzt mit der Zeit, Rückstände lassen sich nur schwer entfernen


Entsprechend sollte man einen mit einem rizinushaltigen Kraftstoffgemisch betriebenen Motor nach dem Einsatz gründlich reinigen und mit einem geeigneten synthetischen Schmierstoff konservieren.

Wer es mal damit ausprobieren möchte: Ich habe früher 20-25% Rizinusöl mit 80-75% Methanol vermischt. Ein klassicher 2T-Verbrenner mit 3,27ccm lief damit hervorragend, ein 1.5ccm Cox ebenfalls. Der 0,8er Cox machte Probleme (anspringen) - dazu hörte ich in jüngeren Tagen, daß Cox-Motoren Nitromethan "lieben". Nitromethan unter 20% Anteil kann als Stabilisator für eine bessere Laufruhe verwendet werden oder mit höherem Anteil auch als "Scharfmacher" um auf höhere Drehzahlen zu kommen (mit erhöhtem Materialverschleiß). Den Rizinus-Gehalt empfehle ich keinesfalls unter 15% zu nehmen, da sonst die Schmierung darunter leidet.


Eine völlig andere Verwendung von Rizinusöl sei auch noch kurz erwähnt: In früheren Tagen mischten Modellbauer dem Spannlack Rizinusöl bei, um damit die Spannkraft herabzusetzen.