Piper L-4 von Lindinger

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Piper L-4 von Lindinger
Piper L-4
Modellart: Vorbildähnliches
Motorflugmodell
Antriebsart: Elektro
Antriebsklasse: 3558 - 4258 brushless
Daten
Spannweite: 1830 mm
Länge: 1170 mm
Fluggewicht: ab 2500 g
Flächeninhalt: 48 dm²
Flächenprofil: NACA4412
Profil HLW: ohne Profil
Aufbau
Fläche: Rippen bespannt
Rumpf: Holz bespannt
Bausatzart: ARF
RC-Funktionen
HR, SR, QR, LK, Motor
Hersteller/Vertrieb
Hersteller: Planet Hobby
Vertrieb: Lindinger
Preis: 99 €
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Beschreibung

Lindinger schreibt zu diesem Modell:

Artikelbeschreibung
Modell in hervorragender Holzbauweise und gefälliger Optik. Viele Details wurden dem Original liebevoll nachgeahmt und ergeben sehr hohe Vorbildtreue. Dank Einsatz von Landeklappen geringste Landegeschwindigkeit.
Lieferumfang
Modell in Holzbauweise fertig bespannt/lackiert
Hauptfahrwerk, durch Gummiringe gedämpft
abnehmbare Seitenfenster für Zugang zum Rumpf
Bauanleitung in englischer Sprache

Aufbau

Die Piper ist ein äußerst einfach zu fliegendes Modell welches viel Platz für verschiedene Setups lässt:

Motor: Original vorgesehen ist ein 35er Motor, es kann aber ohne Probleme auch ein 42er eingebaut werden. In der Länge sollte man zu einem 58er greifen, dieser passt so gut, dass die Haube perfekt schließt. Ich denke, dass man notfalls auch auf einen 56er oder gar einen 54er runtergehen könnte. Mit 840W Eingangsleistung, einem 500kV Motor an 5S und einem 16x8 Propeller ist senkrechtes Steigen mit einem 700Gramm Segler am Schleppseil überhaupt kein Problem. Für vorbildgetreues Fliegen dürften 400W bis 500W Eingangsleistung ausreichen. Den Propellerdurchmesser sollte man nicht größer als 16" wählen da man sonst mit dem originalem Fahrwerk anfängt, den Rasen zu mähen.

ESC: Keine speziellen Anforderungen, sollte sich nach dem Motor richten. Ob man ein externes BEC verwendet sollte sich nach den Servos und dem Einsatzzweck richten.

Akku: 2700mAh bis 5800mAh, 4-6S (ungefähre Akkufachlimitierung: Bei Längen über 150mm darf der Akku 41mm in der Höhe nicht überschreiten. Je größer der Akku gewählt wird, umso umständlicher ist natürlich der Wechsel, da man nur durch die seitliche Öffnung in das Innere der Maschine kommt.)

Servos: 2x Querruder, 2x Landeklappen, 1x Höhenruder, 1x Seitenruder. Alle Standardgröße (40mmx20mm). An die Servos werden keine hohen Ansprüche gestellt, analog mit 3.5kg und 0.15 Sekunden Stellzeit sind vollkommen ausreichend.

Der Schwerpunkt laut Anleitung ist in Ordnung und sollte etwa 75mm-82mm von der Nasenleiste nach hinten gemessen liegen. Akku und Motor sollten etwa 800 Gramm haben, um kein Blei zu benötigen.

Charakter

Der Zusammenbau der Piper ist praktisch selbsterklärend, trotzdem ist die Anleitung bebildert und sehr genau. Der Bauaufwand beträgt etwa 5-10 Stunden. Die Flugeigenschaften lassen sich durchaus mit "Lammfromm" beschreiben. Mit 840W Eingangsleistung benötigt sie gerade mal 1.5m Startweg und mit gesetzten Klappen hat sie eine Landegeschwindigkeit, dass man meint, man könne nebenher spazieren. Gut zu wissen ist noch, dass man mit den Klappen eher nur die Mindestfluggeschwindigkeit heruntersetzen kann, als damit einen Geschwindigkeitsüberschuss abzubauen. Ganz Piper untypisch ist hingegen das Kurvenverhalten, man kann sie durchaus nur mit Querruder und Höhe steuern, Seitenruder wird gar nicht bis minimal gebraucht. Das Landen selbst ist, bis auf das Fahrwerk (siehe weiter unten), auch absolut unkritisch. Bei einem Überziehtest in großer Höhe geht sie nur in einen absolut kontrollierbaren Sackflug ohne Tendenzen zu zeigen, dass sie über eine Fläche abreißen wollen würde. Wenn man keine Angst vor der Größe oder einem Holzmodell hat, ist sie eine ideale Beginnermaschine. Für den fortgeschrittenen Modellbauer ist sie das perfekte Sonntagabend Entspannungsgerät und durchaus eine sehr gute und günstige Schleppmaschine.

Die Piper ist zwar sehr schön verarbeitet, einen Scale Modellbauer wird sie jedoch trotzdem nicht glücklich machen, dafür fehlen einfach die Details. Die Bespannung ist sehr sauber gearbeitet, aber trotzdem sehr gefährdet einzureißen, Flächenschutztaschen und ein vorsichtiger Umgang sind also zwingend notwendig. Aufgrund ihres geringen Gewichtest in Relation zu Spannweite ist sie leider recht windempfindlich, Abhilfe schafft hier z.B. ein Kreisel welcher auch im Schleppbetrieb sehr empfehlenswert ist.

Alles in allem ein sehr günstiges Modell mit sehr guten Flugeigenschaften und toller Optik.


Fahrwerksproblem

Piper L4 FW.jpg

Das original Fahrwerk sieht zwar nicht schlecht aus und ist sogar mittels Gummiringen gefedert, aber leider vollkommen unbrauchbar. Das größte Problem ist die Befestigung: Es wird mit 4 Stück 3x12 Holzschrauben direkt in den Rumpf geschraubt. Ein abgerissenes Fahrwerk bei spätestens der zweiten Landung ist garantiert. Einfache Abhilfe schafft man sich hier, indem man M4 Einschlagmuttern in den Rumpf einsetzt und das Fahrwerk mittels M4 Schrauben befestigt. Der Rumpf ist in diesen Bereichen dick genug und das Fahrwerk hält dann problemlos. Das zweite Problem ist jedoch das Fahrwerk selbst. Es ist aus sehr weichen Stahldrähten hergestellt und verbiegt sich dadurch alle drei bis vier Landungen. Will man mit der Maschine lange Freude haben sollte man hier definitiv auf ein anderes Fahrwerk zurückgreifen.


Schleppbetrieb

Piper L4 Schlepp1.jpg
Piper L4 Schlepp2.jpg

Ich persönlich habe die Piper als günstige Schleppmaschine im Einsatz. In den beiden Bildern kann man den Aufbau einer einfachsten Schleppkupplung sehen, die zuverlässig und gut funktioniert. Lediglich der Spant in diesem Bereich musste verstärkt werden. Um zu testen, ob eine Schleppkupplung ausreichend dimensioniert ist, kann man vorsichtig versuchen den kompletten, abflugbereiten Flieger an derselbigen aufzuheben. Dieser Belastung muss sie mindestens standhalten.
Ebenso soll die Piper später auch im Huckepackschlepp eingesetzt werden. Da die Servos für das Ausklinken direkt an der Vorrichtung befestigt werden, wurde eine Servoverlängerung an der Oberseite des Rumpfes ins Freie geführt. Wenn die Huckepackvorrichtung fertiggebaut und erprobt ist, werde ich sie hier ergänzen.

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Bildergalerie



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