Omas Schrankwand

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"Omas Schrankwand" ist das legendäre Q500 (Quickie 500) Pylonmodell von Roland Dieterle. Genauer eine Serie von Modellen, die insbesondere durch ihr ‚Sperrholzfinish’ extreme Bekanntheit über die Landesgrenzen hinaus erreicht haben. Für die verschiedenen Versionen haben sich teils weiterführende Namen ergeben (siehe unten), doch der Ursprung liegt ganz klar definiert im Oberbegriff „Omas Schrankwand“.


MKIII – 2,1kg - „Omas Schrankwand - Die Uroma“

Den Überlieferungen nach ist die erste Schrankwand durch schwäbische Sparsamkeit entstanden. Statt Styro-Abachi, oder gar Styro-Balsa Sandwich Flügel sollte ein Styro-Sperrholz-Flügel entstehen. Nicht nur weil Sperrholz einen entsprechend flakbeschusssicheres Finish ergibt, sondern auch weil von Omas ausrangierter IKEA-Schrankwand just zu diesem Zeitpunkt genau passende Rückwände aus Sperrholz mit ca. 60 cm vom Sperrmüll übrig blieben. Dicke 0,8 mm. Für irgendwas musste das ja schließlich noch gut sein !? Also was lag da näher als diese zu einem Q500-Pylontragflügel umzufunktionieren! 2x 60 cm + Randbogen = 132 cm Spannweite. Heureka! Holmsteg und Holmgurte alles nur für Weicheier, die Sperrholzbeplankung zereisst gar sicher nicht. In der Mitte ein paar Lagen Glasfaser drüber, um die hälften zu verbinden – fertig ist der Tragflügel bzw. „Omas Schrankwand“ wie ihn kurze Zeit später kleinatze taufte.

Extrem passable Sache meinte der Erbauer. Ohne Zweifel eine Neudefinition von Robust und eindeutig was für die Ewigkeit meinten die anderen. Tja…., wäre da nicht eine unangenehme Eigenschaft die Sperrholz als Beplankung in 0,8 mm Dicke so mit sich bringt – Gewicht satt. Aber Schwaben können bekanntlich alles, außer Hochdeutsch ( Link ). Also nichts leichter als das „leicht“ zu bekommen. Denn Sperrholz, das weiß ja eigentlich ein jeder, besteht aus mehreren Schichten. Schleift man also nun von den vielen Schichten zwei weg, wird das mit dem Gewicht schon viel besser passen. Das Sperrholz kommt einem dabei auch noch entgegen, indem es einem durch die Schichten signalisiert, wie weit man schleifen muss. Nach einigen Stunden dunkel, hell, dunkel war also das Ziel erreicht. MKIII Omas Schrankwand Das Gewicht des fertigen Flügels fand sich dennoch bei erbarmungslos ballistischen 800 g ein (!). Aber zwischen zwei Werkbänke gelegt, befand der Materialprüfer: „Die Unvernichtbarkeit und die Pylontauglichkeit ist nicht in Zweifel zu ziehen.“ Prüfprotokoll Winter 2004.

Der Ruf der Unvernichtbarkeit sollte in Scherfede 2005 aber einen vorübergehenden „kleinen Knacks“ bekommen.

Roland kommentierte in einem Pylontagebuch das sogenannte 'Abmontieren' wie folgt:

Start ok, Motor geht genial, ich kann mich von Ralph von Anfang an absetzen, alles läuft gnadenlos gut, bis zur 6. Runde, als durch Schlenker am Pylon Nummer 2 und beinahe Erdung an Pylon Nummer 3, in Runde 7 am Einser-Pylon Oma's Schrankwand die Ohren anlegt und abmontiert. Ich kann's nicht glauben ... "zwick mi, i glaub i dram" ... Wir finden alle Teile wieder, beide Flügelhälften liegen im Weizenfeld. Abends trinken wir darauf eine Kiste Bier. Ich grüble über die Taktik vom Sonntag.

Anmerkung: Als Finderlohn für Omas Schrankwand wurde ein Kasten Bier ausgeschrieben. Holger „Kasumi“ Mittelstädt durfte ihn in Empfang nehmen - und wurde mit dem Kasten nicht allein gelassen, wie der Eintrag im Pylontagebuch belegt.


Die abmontierte Schrankwand

In der „Online-Presse“ ( Link ) war über die „Abmontage“ folgendes zu lesen :


Roland Dieterle (midgetmustang) setzte voll auf Purismus. Er baute aus 0,6er Sperrholz einen Flügel und beließ "Omas Schrankwand" konsequenterweise im Rohzustand. Ein Grundschliff musste reichen. In Runde 1 flog er seinen ersten "UHU", eine Zeit unter hundert Sekunden. Der Flieger hatte nur einen klitzekleinen Schönheitsfehler. Was an Sperrholz am Flügel zu viel war, wurde in der Mitte durch Mut und unerschütterlichen Glauben zusammen gehalten, nicht etwa durch unsinnige GfK-Verstärkungen. Wiegt ja alles! In Runde 4 kam das, was kommen musste. Die einschlägige Erfahrung. Roland meinte dazu nur lapidar: "Da die Flügelhälften nahezu massiv sind, haben die das Abmontieren gut überstanden. Ein wenig Epoxileim und diesmal 5 Lagen Glasgewebe werden hoffentlich halten. Fester Glaube soll demnächst durch 5 Lagen GfK und festen Glauben ersetzt werden. ( Link ) Ob das hilft?

Anmerkung : Die Beplankungsstärke war bei 0,6 mm.


MK IV – 2,2kg – Omas Schrankwand – Stretch-Limo für die Killeroma

Omas schrankwand2.jpg

Schrankwand jetzt erst recht ! Gemäß der gefestigten Absichten wurde der Flügel von Omas Schrankwand, also die eigentliche Schrankwand wieder zusammengeklebt und mit 5 Lagen Glasfaser verbunden. Eine Sache von weniger als 45 Minuten. Das Sperrholz hatte sich so in kürzester Zeit gerechnet.

Im Rahmen dieser Renovierung und Kernsanierung stand allerdings auch ein neuer Rumpf an.

Devise: Länge läuft – Entsprechend entstand die Stretch-Limo für Oma (Stretch-Limousine ) für Oma.

Haben normale Q500-Modelle ca. 80 cm Rumpflänge, wurde bei Omas Strechlimo ausgereizt was der Balsalieferant, bzw. die Reste im Bastelregal hergaben. Volle 100 cm Brettchenlänge.

Der lange Rumpf und der zusätzliche Kleber + Epoxi erhöhten aber, verglichen mit der Vorgängerversion, das Gewicht um 100 g. Nunja, so ein kleines „Hüftschwarterl“ darf ja schließlich jeder mit zunehmendem Alter bekommen!


Die erste Bewährung bei der Oma Nehmerqualitäten, allerdings auch ihre Qualitäten beim Austeilen unter Beweis stellte, war Cloppenburg 2006. In heftigstem Sturm und Böen lag sie, wie soll es auch anders sein, wie das sprichwörtliche (Sperrholz-) Brett. Nichts konnte sie erschüttern. Omas Schrankwand peitschte ohne einen Mucks durch den Wind als wäre es ein laues Lüftchen. Nicht zuletzt dank einer gewissen Grundmasse von besagten 2,2 kg. Selbst das Modell von Bernd Guntermann hatte Omas Schrankwand nichts entgegen zu setzen. Durch dieses ging sie wie das Messer durch die Butter. Oma war ausser Rand und Band und durch nichts zu bremsen. Sperrholz vs. Balsa. Pilot (Roland Dieterle) und Caller (Mario Roos) bemerkten diesen Vorfall ebensowenig (das glaubt uns bis heute keiner!) wie die Schrankwand selbst, an der anschließend, trotz intensiver Suche, kein Kratzer festgestellt werden konnte! Vollkommen spurlos vom Tatort entfernt! Fortan geisterte das Wort Killeroma durch das Pilotenlager.

Ihr vorzeitiges Ende fand Omas Strechlimo, als Sie im Riepener Elefantengras, ebenfalls noch 2006, stecken blieb. Nach Empfangsstörung befand sie sich im Rückenflug. Der Daumen des Piloten war allerdings noch in der Spitzpylonwende (Höhenruder am Anschlag). (oh oh!) Nach einem halben (180°) Looping zerbarst die Strechlimo in besagter Botanik. Wäre dieses hohe und extrem dicke Elefantengras nicht gewesen, in die sie tangential eingefahren ist, wäre dieses gewagte Mannöver noch glimpflich ausgegangen. Hätte und wäre, für derart wendige Mannöver sind Strechlimos eben nun mal nicht gebaut. Allerdings, das muss man sagen, der Flügel hat es wieder überlebt! Ohne eine einzige Delle. So langsam wurde es unheimlich!

MK V - 1,95 kg – Omas Schrankwand – Oma ist auf Diät!

Eins stand nach diesem Sommer (2006) allerdings fest. Oma muss auf Diät, um auf dem letzten Wettbewerb im Spätsommer 2006 eine strandtaugliche Figur abzugeben. Nun läge es ja nahe, nochmal 2 Schichten Sperrholz zu entfernen. Dagegen hatte aber das GfK auf dem Sperrholz etwas.

Also musste eine neue Schrankwand her. Wenn 0,8 mm auf 0,6 mm ausgedünnt noch zu schwer ist, was macht man da ? Richtig, da gibt es ja noch 0,4 mm Sperrholz! Und um die ‚Verbindungsprobleme’ der 2 Hälften zu umgehen, wurde diesmal durchgehend beplankt. Für Oma nur das Feinste vom Feinen!

Lohn der Mühe: Wie aus dem Ei geplellt und nun „1,95 kg“ leicht.

In Brüggen 2006 ging es also an den Strand / Start. Omi war fit wie Turnschuh, aber der Pilot konnte noch nicht richtig Schritt halten. Entsprechend ging die Saison 2006 mit gemischten Gefühlen zu Ende, ließ aber das Potential für 2007 erkennen. Dann sollte sie es nochmal richtig krachen lassen! So der Plan, und so kam es auch!

Mit entsprechender (Über-) Motivation gingen Oma, Pilot und Caller beim ersten Wettbewerb 2007 in Leipzig an den Start.

Gespräch während des Rennens auf dem Flug zum Doppelpylon Pilot: “Das geht noch viel enger, da ist noch Luft“ 1,12 sekunden später: “BING“ (Geräusch von Sperrholz auf Stahl) Skandal: Oma legt am 3er Pylon einen Strip hin, indem sie sich ihren linken Randbogen am 3er Pylon abstreift.

Damit hatte natürlich keiner gerechnet! Also dass in Leipzig die Pylons aus massivem Bohrgestänge sind. Das war selbst für die Schrankwand zu viel. Nicht reparabel. Aber eins muss man der Sache lassen, der Flug vom Cut bis zum Einschlag war oskarverdächtig und absolut hollywoodlike.

Apropo Hollywood….

MK VI – 1,595 kg - Omas Schrankwand – Besuch aus Amerika, die 'Amioma' ist da !

… still 2007 „ coming soon“



Weblinks: