Klebstoff

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Klebstoffe werden verwendet, um Bauteile dauerhaft miteinander zu verbinden.

Die meisten Klebstoffe werden in (zäh-)flüssiger Form auf die zu verklebenden Teile aufgebracht, dringen in Oberflächen ein, härten dann aus und sorgen so für eine kohäsive Verbindung.

Man unterscheidet Ein- und Mehrkomponentenkleber, wobei erstere durch einen physikalischen Vorgang und letztere durch eine chemische Reaktion aushärten.

Einkomponentenkleber

Klebstoffe, die ohne Mischung auf die zu verklebende Oberfläche aufgebracht werden, nennt man Einkomponentenkleber. Sie sind einfacher zu verarbeiten als Mehrkomponentenkleber, haben aber den Nachteil, dass sie während der Aushärtung ihr Volumen verringern und daher nur schlechte Fülleigenschaften besitzen.

Lösungsmittelhaltige Klebstoffe

bestehen aus einem Polymer, das in einem flüchtigen Lösungsmittel gelöst ist, z. B. UHU-Alleskleber oder das für Holzverklebungen besonders geeignete UHU-hart. Sobald diese Klebstoffe die Tube verlassen, verdunstet das Lösungsmittel und der Klebstoff härtet aus. Diese Kleber sind universell einsetzbar, unter anderem auch für Kunststoffe, da sie deren Oberflächen anlösen können.

Dispersionskleber

Eine Untergruppe dieser Klebstoffe sind Dispersionskleber wie z. B. Holzleim. In diesen ist Wasser das Lösungsmittel. Dispersionskleber haben den Vorteil, keine giftigen oder brennbaren Gase abzusondern, härten dafür aber relativ langsam. Außerdem eignen sie sich nur für großporige Werkstoffe. (ponal)


Kontaktkleber

Kontaktklebstoffe sind eine weitere Untergruppe. Hier werden beide zu verklebende Teile mit einem dünnen Klebstofffilm versehen. Das Lösungsmittel wird verdunstet und danach werden die Teile zusammengefügt. Zur optimalen Verklebung ist ein hoher Anpressdruck nötig, um die Polymere der beiden Klebeflächen miteinander zu verzahnen. Es ist keine Korrektur möglich. Allerdings ist auch hier die Endfestigkeit nicht sofort gegeben. (Pattex, Uhu Kontakt)


Heißkleber

sind bei Raumtemperatur fest und werden durch Erhitzen verflüssigt, um sie auf die zu verklebenden Flächen aufzubringen. Vorteil von Heißklebern ist die geringe Aushärtezeit. Sobald sie abkühlen, verfestigen sie sich wieder. Außerdem sind Heißkleber geeignet, um elastische Klebeverbindungen herzustellen. Heißkleber sind frei von Lösungsmitteln, eignen sich aber nicht für hitzeempfindliche Werkstoffe. Zudem macht sie die Eigenschaft, sich bei hohen Temperaturen zu verflüssigen, nicht gerade hitzeresistent.

Cyanacrylat

- oder Sekundenkleber sind sog. Monomere, die durch Aufnahme von OH-Ionen zu Polymeren kristallisieren. Grob gesagt, reagieren sie mit Feuchtigkeit. Durch ihre Dünnflüssigkeit ("dickflüssige" Sekundenkleber beinhalten ein Füllmittel) verkleben Cyanacrylat-Kleber nahezu alles, allerdings sind die Klebeverbindungen nur bedingt feuchtigkeits- und hitzebeständig. Mit Aceton lassen sich die Verklebungen wieder lösen.

Polyurethan- oder PU- Kleber

(PUR-Kleber, Beli-Zell etc.) härten wie Sekundenkleber unter Wasseraufnahme aus der Luft aus. Hierbei schäumen diese etwas auf und eignen sich hervorragend zur Spaltfüllung mit geringem Gewicht, durch Wasserzugabe kann das Aufschäumen noch verstärkt werden. Die Klebefuge bleibt elastisch, so dass auch bei geschäumten Werkstoffen (Depron etc.) der nächste Bruch nicht an der Klebung erfolgen muss. Solange PU-Leim nicht abgebunden hat, kann man ihn noch mit Aceton oder Nagellackentferner (von den Händen) entfernen, danach nur noch mechanisch. Es ist der ideale Reparaturkleber für u. a. Styro/Abachi- Flächen. Testreihe PU Verklebungen im Forum

Zweikomponentenkleber

Klebstoffe, bei denen zwei Komponenten vor der Verarbeitung miteinander vermischt werden, nennt man Zweikomponentenkleber. Dabei ist eine Komponente ein Harz (Polymer in flüssiger Phase) und die andere ein Härter. Beide zusammen reagieren zu einem festen Kunststoff.

Ein wesentlicher Vorteil der Zweikomponentenkleber besteht darin, dass sie beim Aushärten kein Volumen verlieren und somit auch spaltbrückend einsetzbar sind. Zudem sind z. B. Epoxydharz-Klebstoffe chemisch unempfindlich, begrenzt hitzebeständig und lassen sich durch Füllstoffe in weiten Bereichen anpassen.

Es gibt die folgenden (wichtigen) 2-komponentigen Klebstoffe:

Epoxidharz (EP)

das am häufigsten verwendete 2-Komponenten Klebesystem.

Polyesterharz (UP)

Alternative zum obigen Epoxidharz. Die sich ergebende Kunststoffmatrix ist nicht ganz so witterungsbeständig (UV-Strahlen, Osmose), dafür sind die Ausgangsmaterialien weniger gesundheitskritisch

Acrylat Klebstoffe

'Stabilit express' oder 'UHU plus acrylit 2-K-Acrylatkleber'. Mit Stabilit Express kann man Polycarbonat (Lexan) verkleben (z. B. Autokarosserien und den Rumpf vom alten Graupner Cumulus 2000)

praktische Anwendungen von Klebstoffen

Holzverklebungen
In der Vergangenheit wurde z. B. UHU-hart zum Zusammenbau von Rippenflächen verwendet. Dieser hat aber den Nachteil, bei Trocknung sein Volumen zu verändern und dadurch einen Verzug z. B. in der Tragflächenkonstruktion zu verursachen. Besser geeignet ist z. B. Weißleim, heute auch schnelltrocknend erhältlich.

siehe auch:


Holz mit Metall
z. B. mit UHU-hart.



Weblinks