FPV

Aus RC-Network Wiki

FPV ist ein neuer Trend aus den USA, Kanada und Australien, der sich im Modellflug abzeichnet.

Eigentlich heißt FPV "first person view", sinngemäss etwa "Ich-Perspektive". Es wurde aber auch schon zu "flying pilots view", etwa "Fliegen aus Pilotensicht", umgetextet. In Deutschland hat sich mittlerweile der Begriff "Immersionsflug" für FPV eingebürgert. Unter Immersion (von lat. immersio: Eintauchen) versteht man in der Wissenschaft und der Pädagogik eine Situation, in dem man in ein fremdsprachiges Umfeld versetzt wird, quasi "eintaucht".


  • passives FPV

Beim passiven FPV-Flug befindet sich eine Kamera am RC-Flugmodell. Diese speichert das Flugvideo auf einem Medium. Der Pilot kann den Film dann nach der Landung des RC-Flugmodells aus der Ich-Perspektive betrachten. Den passiven Kameraflug gibt es schon lange, jedoch wurden gerade in den letzten Jahren die Kameras so klein und leistungsfähig, das man sie ohne grossen Aufwand in einem normalen Modell mitfliegen lassen kann.


  • aktives FPV

Beim aktiven FPV-Flug wird durch eine Kamera das Bildsignal direkt (live) an den Empfänger am Boden (RC-Pilot) gesendet. Somit hat der RC-Pilot ein Livebild aus seinem Flugmodell. Es stellt sich das Gefühl ein, selbst als Pilot im Flugzeug zu sitzen und dieses aus dem Cockpit heraus zu steuern. Wichtigstes Untensil für aktives FPV ist eine an einen Funksender angeschlossene Kamera im Flugmodell und eine Emfangsanlage nebst Monitor oder Videobrille am Boden.


Es gibt zunehmend professionellere aktive FPV-Systeme, deren Kernstück die Live-Bild / Videoübertragungsstrecke vom Modell zum RC-Piloten darstellt. Die besteht aus einem Videosender TX (Transmitter) und einem Videoempfänger RX (Receiver). TX und RX arbeiten meist im 2,4Ghz oder 5,8Ghz Band. Die Sendeleistungen sind in Deutschland jedoch begrenzt, sodass es ggf. eine weitere Investition in spezielle Antennen oder Antennen-Ausrichtungsgeräte erfordert um die gewünschte Übertragungs-Reichweite zu erzielen.


Sinnvollerweise wird FPV-Fliegen mit einem "sehenden" Copiloten an einem Lehrer-Schüler-Sender betrieben, der die Kontrolle über das Modell übernehmen kann, falls sich der Video-Pilot verflogen hat. Insbesondere solange die derzeit gültigen Versicherungsbedingungen nicht hinsichtlich FPV überarbeitet sind und immer noch auf den Modellflug nach Sicht und im Sichtflugbereich bestehen (d.h. Sicht ohne Videobrille oder Monitor), ist es ratsam einen Beobachter (Spotter) hinzuzunehmen, der jederzeit in die Steuerung des Modells eingreifen kann.

Es gibt mittlerweile eine Fülle an zusätzlichen Komponenten die zum FPV-Fliegen verwendet werden können, wie z.B. die Einblendung der Modelldaten in das Videobild (OSD OnScreenDisplay), Autopilotensysteme (RTH return to home) und mehr.

Die fortgeschrittenere FPV-Ausrüstung beinhaltet Videobrille, OnScreenDisplay und Headtracker. Durch den Headtrackeri wird die Bordkamera mittels Servos geschwenkt und gekippt, sobal der FPV-Pilote seinen Kopf in eine bestimmte Richtung bewegt. Das entsprechende Signal wird durch die Kopfbewegung des Piloten am Boden erzeugt und in den Fernsteuersender eingespeist.

Spektakulär sind zusätzliche FPV-Gimmicks im Modell wie funktionierende pneumatische Analog-Instrumente an Bord (bei Mitschnitt des Cockpits während des Fluges), oder bewegliche Pilotenpuppen mit Kamerakopf.

Selbstverständlich kann jeder Flug im Modell durch Kameramitschnitt wie am Boden durch Groundrecorder zusätzlich aufgezeichnet werden, was jedoch weiteres Equipment erfordert.


Als Modelle kommen vowiegend Schaumstoff-E-Motorsegler (Foamies) mit hoher Eigenstabilität oder kreiselstabilisierte "Multicopter" zum Einsatz. Versuche und Verbesserungen am Übertragungssystem kann man natürlich auch mit RC-Cars machen.


Anmerkung: *

Man darf gespannt sein, ob und wann dieser neue Trend eine (überarbeitete) gesetzliche Grundlage in Deutschland bekommt. Eine erste Regelung bzw. Anmerkung des DMFV lautet: "Bei aktivem FPV immer nur mit einem - das Modell beobachtenden - Ersatzpiloten fliegen, der jederzeit sofort eingreifen kann. Nur so bleibt man auch bei aktivem FPV noch im Rahmen des Modellfluges seitens der Haftpflichtversicherung. Ansonsten gelten die gängigen Datenschutzregelungen und die Regeln bezgl. Gefährdung von Personen, Fahrzeugen und Gebäuden."


  • FPV-Komponenten und Zubehör:

Komplettsysteme FPV

Kameras CMOS, CCD

A/V-Sender und Empfänger

Antennen

Videobrillen

Monitore

Akkus

Elektronikbaugruppen

Headtracker

OSD und GPS

Stabilisierung, RTH Autopilot

Daten-Logger

Variometer

Video Recording, Ground Recorder

Pan/Tilt Aufsätze und Halterungen

Antennentracking

Kameragestelle

Flächenmodelle für FPV

Quadrokopter oder Multicopter für FPV

Sonstiges



Weblinks