S-Schlag

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S-Schlag-Profil mit Skelettlinie

Als S-Schlag bezeichnet man die Form der Skelettlinie eines Profils, das vorne positiv gewölbt, aber an der Endfahne wieder leicht hochgebogen ist. Da weit hinten liegegende Wölbungsanteile bezüglich Profilmoment wirksamer sind, kann mit dieser Massnahme dieses Moment gezielt beeinflusst werden. Man kann Profile entwerfen, die Druckpunktfest sind, wie symmetrische Profile, sich aber sonst ähnlich wie gewölbte Profile verhalten (geringer Widerstand bis zu höheren Auftrieben), oder sogar ein positives Nullmoment haben, also aerodynamisch stabil sind.

Im Modellbau ist den geringen Re-Zahlen Rechnung zu tragen. Die Momentenbeiwerte ändern sich Re-Zahl- und auch Anstellwinkelabhängig ziemlich stark. Bei der Auslegung nach theoretischen Beiwerten ist Vorsicht angebracht.


Flächenflugzeuge

S-Schlag-Profile werden vor allem bei Nurflügeln eingesetzt. Das positive Profilmoment erlaubt die Auslegung von stabil fliegenden Flugzeugen ohne Leitwerk.

Druckpunktfeste S-Schlag Profile haben ihre Anwendungen wo man Trimmwiderstände klein halten will, z.B. Speed-Modelle.

Hier befindet sich eine Übersicht über die bekanntesten Nurflügel-Profile.

Hubschrauber

Im Hubschauber nutzt man druckpunktfeste S-Schlag Profile wegen der Torsionsproblematik in den langen, schlanken Blättern. Die Profile sind im Vergleich zu symmetrischen Profilen widerstandsarm bis zu hohen Pitch-Werten und benötigen damit wenig Leistung. Die Blätter werden heute hauptsächlich für Systeme eingesetzt, die nicht über einen großen Leistungsüberschuß verfügen. Lange Zeit war Deutschland, und evtl auch die Schweiz das einzige Land, in dem S-Schlag Blätter auch für FAI Wettbewerbe und Kunstflug eingesetzt wurde. Die Piloten hier bevorzugen einen großräumigeren und schnelleren Flugstil, als die Piloten in England, USA usw. Bedingt durch die Anforderungen auch negative Figuren zu Fliegen, ist die Nutzung der S-Schlag Blätter aber deutlich zurückgegangen.