Expo

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Expo (Kurzform für Exponential) beeinflußt die Kopplung von Servoweg und Knüppelausschlag und damit die Steuercharakteristik eines Modells, und ist ein Funktionsmerkmal von Computersendern.

Ohne Expo ist der Knüppelweg linear mit dem Servoweg korreliert. Das heißt, x % Knüppelausschlag bewirken auch x % Ruderausschlag. Zwar kann Dual Rate den x % des Senderknüppels auch y% des Servowegs zuordnen, doch ist diese Zuordnung weiterhin linear. Das meint, der halbe Knüppelausschlag ist zwar weniger Servoweg, aber die Sensibilität des Knüppels bleibt gleich empfindlich.

Die Expo-Funktion kann den Servoweg in einer Exponentialkurve zur Bewegung des Knüppels verlaufen lassen. Mit Expo ist Mittelstellung und Endausschlag des Knüppels immer auch Mittelstellung und Endausschlag des Servos. Die Expo-Funktion beeinflusst jedoch, was z.B. bei 50% Knüppelausschlag am Servo passiert.

Ein schnell fliegendes Modell reagiert wesentlich empfindlicher auf den selben Knüppelausschlag als im Langsamflug. Man braucht zwar den vollen Ruderausschlag, um das Modell beim Start oder im Landeanflug beherrschen zu können, im Normalflug hingegen kommt man mit (linear) 25% der Ruderausschläge aus.

Es liegt daher nahe, Knüppel- und Servoausschlag so zu verbinden, dass z.B. 50% des Knüppelausschlags nur 25% des Servowegs steuern, während die anderen 50% am Knüppel die restlichen 75% am Servo bewirken. Die genauen Werte sind abhängig von Modell und Pilot, daher ist die Expo-Funktion pro Kanal einstellbar.

Man kann die Expo-Funktion also als eine Art "Lupe" um die Servomittenstellung ansehen, mit der das Modell im Normal- oder Schnellflug präziser gesteuert werden kann.


Eine weitere Anwendung von Expo ist der Ausgleich der Charakteristik der Anlenkung. Oft ist durch die Umsetzung der Drehbewegung des Servoarms in eine lineare Zug-/Schubbewegung des Rudergestänges/Bowdenzugs die Änderung der Ruderstellung relativ zur Änderung der Servostellung im Bereich um die Nullstellung am größten.

Dieser Effekt wird deutlich, wenn man sich den linearen Stellweg des Rudergestänges am Ende des Servowegs vorstellt: hier ist der Gestängeweg bei einer 5°-Drehung des Servoarms weit geringer als in der Nullstellung des Abtriebsarms. Das führt dazu, dass z.B. Korrekturen mit dem Seitenruder beim Start eines Modells, die vom Piloten aufgrund der kleinen Knüppelbewegungen als sehr gering empfunden werden, vom Modell oft mit starken Reaktionen bis hin zum Schlingern oder gar Ausbrechen quittiert werden. Die Verwendung eines adäquaten Exponential-Wertes von 30-40% (Beispielwert, da modellabhängig) wirkt hier 'Wunder'.


Bei Flugphasen schaltet man meist zwischen Kombinationen aus Dual Rate und Expo.



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