Einstieg in die Fernsteuertechnik

Aus RC-Network Wiki

Der Anfang ist schwer, aber auch nur, weil die Auswahl so groß ist.

Die erste Fernsteuerung bestimmt meist den weiteren Weg, da ein Umstieg immer mit der Einlagerung oder dem Verkauf der nunmehr überflüssigen vorherigen und mgl. inkompatiblen Anlage verbunden ist.

Eine Fernsteueranlage besteht aus


Auswahl des geeigneten Senders

Spielzeug-Fernsteuerung mit Infrarot-Übertragung

Spielzeug-Anlagen

In diese Kategorie fallen Sender, die beim Erwerb von Fertigmodellen mitgeliefert werden und ausschließlich auf die Funktionen des jeweiligen Modells abgestimmt sind.

Spielzeug-Sender sind zumeist nicht kompatibel mit handelsüblichen Empfängern, Reglern oder Servos.

Entsprechend sind solche Sender für einen Ausbau des Hobbys nicht nutzbar und müssen hier nicht weiter betrachtet werden.


Einfacher 4-Kanal Sender im 35 MHz Band

Einsteiger-Sender

Dies sind Analogsender, die etwa der Fernsteuertechnologie der 1970er Jahre entsprechen. Im Prinzip sind diese Sender durchaus für Hobbyzwecke geeignet, allerdings stößt man sehr schnell an ihre Grenzen, wenn man das Hobby weiter ausbauen will (keine Modellspeicher, nur maximal 4 Kanäle, keine Mischer).

Vorteil dieser Sender ist ihr sehr geringer Preis (gebraucht gibt es sie oft sogar geschenkt). Die Übertragungstechnik ist allerdings klassisch: 35MHz oder 40MHz und PPM. Dazu gibt es zwar reichlich günstiges Equipment, das man aber bei einem Ausbau des Hobbys möglicherweise irgendwann einmotten muß.

Komfort-Sender

6 Kanal Computersender
12 Kanal Computer Komfortsender

Die "Mittelklasse". Diese Computersender können sicher mehr, als der Einsteiger braucht, und stoßen auch später nicht so schnell an ihre Grenzen.

Für Einsteiger ist diese Klasse absolut zu empfehlen, wobei der Preis durchaus schon einige hundert Euro beträgt.

  • Eigenschaften
    • digitale Signalaufbereitung
    • Speicher für Flugzeuge (incl. Trimmung)
    • Mischer
    • Flugphasen
    • Dual Rate und Exponential
  • Optional möglich
    • Freie Zuordnung von Geber zu Servo
    • Freie Definition von Mischern
    • Freie Definition von Servoweg in Abhängigkeit vom Geberausschlag
    • Definierbarer langsamer Übergang zwischen Flugphasen
    • Freie Kanalwahl (im jeweiligen Band)


"Profi"-Sender

"Profi"-Sender machen dort weiter, wo die Mitteklasse an ihre Grenzen stößt. Mehr Kanäle, mehr Modellspeicher, noch mehr Mischer und Programmiermöglichkeiten - diese Sender bieten vor allem Funktionen für spezialisierte oder sehr ambitionierte Modellbauer.

Aufgrund des hohen Preises sind solche Geräte für Einsteiger nur bedingt zu empfehlen.


35/40 MHz oder 2.4 GHz?

Dies ist derzeit vor allem eine Glaubensfrage. Die RC-Welt ist im Umbruch, und sicher werden herkömmliche Systeme irgendwann weitgehend von der 2,4GHz-Technik verdrängt sein. Wenn man aber sieht, wie viele Modellbauer mit 20 Jahre alten Systemen unterwegs sind, kann das noch eine ganze Weile dauern.

Funktional gibt es nur wenig Unterschiede; die meisten 2,4GHz-Sender sind "herkömmliche" Sender mit einem entsprechenden HF-Modul. Der Wegfall der Quarzsteckerei und der Nutzung von Frequenztafeln ist sicher ein satter Vorteil der 2,4GHz-Technik. In den letzten Jahren (Stand 2012) werden die weitere Vorteile wie Telemetrie zunehmend genutzt.

Dem gegenüber steht, dass alle heutigen 2,4-GHz-Systeme proprietär sind: nur Sender(modul) und Empfänger vom selben Hersteller passen zueinander. Einen allgemein gültigen Standard wie PPM gibt es nicht. Hat man sich einmal festgelegt, wird es ziemlich aufwändig, das System zu wechseln.

In der "klassischen" Technik gibt es hingegen ein Überangebot speziell an gebrauchtem Gerät, was zu günstigen Preisen führt.


Auswahl des geeigneten Empfängers

Die Auswahl des Senders schränkt die Auswahl geeigneter Empfänger automatisch ein.

Bei einem 2,4GHz-Sender ist man festgelegt auf die Empfänger, die der Hersteller des Sendemoduls anbietet. Doch auch bei herkömmlicher Technik gibt es proprietäre Eigenschaften des Senders, die nur von bestimmten Empfängern des selben Herstellers abgebildet werden; so ist z.B. Graupner PCM nicht kompatibel mit Futaba PCM. Entsprechend ist die Auswahl bei PPM-Empfängern für 35 oder 40 MHz am größten, hier sind die Empfänger verschiedener Hersteller kompatibel zueinander.

Weitere Kriterien sind neben dem Preis vielleicht noch

  • Anzahl der Kanäle
  • Größe
  • Gewicht

Wenn man es sich leisten kann, sollte man für jedes Modell den passenden Empfänger auswählen und über die Lebenszeit des Modells dort belassen. Jeder Ein- und Ausbau, das Umstecken der Servos etc. ist eine Fehlerquelle und erhöht nicht gerade die Zuverlässigkeit des Gesamtsystems.

Ein einfacher, preiswerter Empfänger reicht aus, wenn das Modell über keinen Antrieb verfügt (Segelboot, Segelflugzeug) oder sich immer in der Nähe des Piloten befindet (RC-Car, Hubschrauber, Slowflyer). Andernfalls sollte man auf höherwertige Empfänger zurückgreifen (hier werden Begriffe wie Empfindlichkeit und Trennschärfe im Prospekt besonders hervorgehoben).

Empfängertypen

Scanner oder Steckquarz?

Servos und Zubehör

Während immer darauf geachtet werden muss, ob Sender und Empfänger zueinander passen, gibt es dieses Problem bei Servos zum Glück nicht. Alle handelsüblichen Servos der letzten 20 Jahre haben erfreulicherweise den selben Anschluss und lassen sich untereinander austauschen (notfalls reicht ein Taschenmesser, um die Steckerkompatibilität herzustellen).

Man wählt Servos also in erster Linie über ihre technischen Eigenschaften aus:

  • Größe
  • Gewicht
  • Stellkraft
  • Geschwindigkeit

Preiswerte "Standardservos" stellen einen durchaus für viele Fälle geeigneten Kompromiss dieser Eigenschaften dar. Natürlich braucht man für kleine Modelle leichte Servos, für große Modelle welche mit hoher Stellkraft und für exakten Kunstflug welche mit hoher Stellgeschwindigkeit.

Die Faustregel ist: für ein teures Modell verwendet man keine billigen Servos. Es ist ineffektiv, wenn man in eine Schaumwaffel Servos mit Metallgetriebe einbaut; aber immer noch besser, als ein gutes Modell zu verlieren, weil ein unterdimensioniertes Servo überfordert wurde.

Servotypen

Regler und Steller

BEC